Mitte September lud die AGI Hochfranken + ihre Mitglieder zum Vortrag „Geld verdienen mit der Goldgrube Fertigung" in die Räume der RHI in Marktredwitz ein. Als Vortragender konnte Siegfried Frühwirth von der Firma „gemba.austria" gewonnen werden. Im vollbesetzten Konferenzzimmer des Unternehmens führte Herr Frühwirth in die Welt des Lean-Managements ein.
Was ist LEAN? Mit dieser Frage konfrontiert begann ein Abend, der von Beginn an die Kunden und Mitarbeiter eines jeden Unternehmens in den Vordergrund rückte. Viele Betriebe kennen und sprechen schon länger von der Fertigungsmethode der Firma Toyota, die in den 50er Jahren in Japan durch Taiichi Ohno ihren Einzug in die Industriewelt fand. Nur wenigen Unternehmen ist es wirklich gelungen nach diesen Prinzipien zu fertigen und eine nachhaltige Veränderungskultur in den Fabriken zu verankern. Nur 20% des Lieferstroms können heute als wertschöpfend betrachtet werden. Fertigung außerhalb des Kundentakts, hohe Lagerbestände, weite Transportwege usw. sorgen für Verschwendung in den Prozessen. Insgesamt sieben „Mudas" (japanisch für Verschwendung) werden heute gezählt, die Achte ist dabei die Unfähigkeit des Managements die Fähigkeiten ihrer Mitarbeiter zu nutzen. Weiter ging es im steierischen Takt Siegfried Frühwirths, der natürlich nie um eine Anekdote aus dem wirklichen Produktionsleben verlegen war. Der Mensch, die Mitarbeiter als Erfolgsfaktore im Dreieck von Leistungsfähigkeit, -möglichkeit und –willigkeit nahmen eine wesentliche Rolle des Abends ein. Er verwies auf die Leistungsformel „können x wollen x dürfen" und forderte ein stetiges Trainieren und Qualifizieren der Beschäftigten, um damit langfristig die Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens sicherzustellen. Produktivitätssteigerungen mit den Werkzeugen 5S und TPM, angewendet im Hochleistungsteam rundeten den interessanten und unterhaltsamen Abend ab. Im Anschluss bot sich den Teilnehmern die Möglichkeit im Fertigungsbereich der RHI „Lean-Luft" zu schnuppern.
Zu Gemba.Austria:
Ing. Siegfried Frühwirth
Geschäftsführer
war viele Jahre Geschäftsführer in einem Unternehmen der Automobilzulieferindustrie mit einem Exportanteil von 98 Prozent und 250 MitarbeiterInnen. Das Unternehmen verlor in den 1990er Jahren gegenüber dem japanischen Mitbewerber Marktanteile. Dies war der Auslöser für eine intensive Beschäftigung Frühwirths mit dem Produktionssystem von Toyota. Er stellte das Zuliefer-Unternehmen erfolgreich auf das Toyota-System um. 1996 machte Siegfried Frühwirth sich mit seinem Know How und seiner Erfahrung selbstständig, entwickelte die sogenannte „Frühwirth-Technik” und gründete die gemba.austria gmbh.